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Ausstellungszentrum Pyramide,
Riesaer Str. 94, 12627 Berlin,
Tel: 90293 4132
www.ausstellungszentrumpyramide.de
Öffnungszeiten:
17.10. - 25.11. 2011
Mo - Fr 10 - 18 Uhr
Verkehrsanbindung: U5 Hellersdorf, Tram M6,18 Riesaer Str.


Pressetext

Ein subversiver Spaziergang durch den Garten einer "kulturellen Kategorie", das soll die Schau im Ausstellungszentrum Pyramide sein. Sergej A. Dott präsentiert hier seine neue thematische Werkreihe zur Apokalypse in Fotografie, Skulptur und Installation. Die Auseinandersetzung mit dem Bibeltext der Johannesapokalypse, kunsthistorischen Begriffen und landläufigen Vorstellungen vom Ende der Zeit inspirierten den Künstler zu figurenreichen Bildinventionen und lebensgroßen Skulpturenensembles.

Eine Illustration der bekannten Sujets darf der Betrachter jedoch nicht erwarten. Der Bildhauer und Fotograf wirbelt die biblische Erzählung durcheinander, fragmentiert und verfremdet sie, um eine Verbindung zum täglichen Erleben herzustellen und die Bildaussage ins Absurde zu steigern. Die ausgestellten Fotografien wurden in Russland und Lettland komponiert und aufgenommen. Ihre Farbigkeit ist durch die nachträgliche Bearbeitung auf nur wenige Tonwerte reduziert. Massenszenen in scheinbar ausgebombten Trümmerlandschaften gleich eines Wimmelbildes stehen neben exakt arrangierten Interieurs voller Symbolik. Die 2009 entstandene unbetitelte Arbeit (Titelbild) blickt in eine Raumecke, zwei geöffnete Türen bieten scheinbar unterschiedliche Fluchtwege an. Eine tobende Alte am linken Bildrand rauft sich die Haare, zu ihrer Linken hockt vor einem Ofen ein junges Mädchen, am rechten Bildrand ragt ein menschliches Skelett ins Nebenzimmer.

Der Kreislauf des Lebens und die Endlichkeit unserer eigenen Existenz spiegeln sich ebenfalls in den dreidimensionalen Arbeiten. Eine Schnitterin erntet das reife Korn mit einer Sense, tritt der Betrachter auf die andere Seite, bemerkt er den bereits zur Hälfte skelettierten Schädel der Figur. Mischwesen mit menschlichen Körpern und Rinderköpfen bevölkern den Ausstellungsraum. Dott bleibt nicht beim Gewohnten stehen, er überschreitet Grenzen in alle Richtungen. Dabei bleibt das Staunen und Wundern über die Phänomene des Alltags und des Lebens stets spürbar. Für den Betrachter erscheinen die Bildgeschichten offen, sie bieten Gelegenheit zum Weiterdenken. Die Einbettung in einen Kontext und das Eintauchen in die Gedankenwelt des Künstlers obliegt ihm.

www.berlin.de:
Apokalyptische Gärten - Fotografie l Skulptur l Installation von Sergej A. Dott - NEUE AUSSTELLUNG IM AUSSTELLUNGSZENTRUM PYRAMIDE

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